Dass Single zu sein in Südkorea nicht so anerkannt ist wie bei uns in Europa, wissen vielleicht schon einige von euch. Während die meisten Menschen hierzulande das Single Dasein auch mit über 30 noch relativ entspannt sehen, werden in Südkorea vor allem die Eltern gerne mal nervös, wenn die Kinder mit Mitte 20 noch nicht unter der Haube sind und ergreifen dann nicht selten selbst die Initiative. Wie das aussieht und wie sich das Dating in Südkorea von unserem Datingverhalten unterscheidet, verraten wir euch heute.
Getextet wird in Südkorea sehr fleißig
Mal einen Tag nicht antworten, um ein bisschen unnahbarer rüberzukommen? Das mag vielleicht bei uns im Trend liegen, nicht jedoch in Südkorea. Vor allem am Anfang einer Beziehung und beim Daten werden extrem viele Nachrichten geschrieben und es spricht auch überhaupt nichts dagegen, direkt zu antworten, wenn man Interesse hat. Wir finden das super und sind der Meinung, dass viele Europäer*innen sich da eine Scheibe abschneiden könnten. „Mach dich rar, bist du der Star“ ist nämlich auf Dauer ziemlich anstrengend.
Blind Dates sind total angesagt
Während hier in Deutschland die wenigsten schon mal auf einem richtigen Blind Date waren, da man ja sogar in den meisten Dating Apps mindestens ein Bild vom anderen gesehen hat, ist das in Südkorea relativ normal. Dort arrangieren in der Regel Freund*innen oder Kolleg*innen die Dates, wenn sie denken, dass man zusammen passen könnte und manchmal machen sich auch die Eltern auf die Suche nach einem passenden Partner oder einer passenden Partnerin.
Erst Dating, dann Beziehung oder anders herum?
In Deutschland sind wir uns da ziemlich einig: Erst kommt die Dating Phase und wenn man die übersteht, was schon mal einige Monate dauern kann, ist man irgendwann ein Paar. In Südkorea läuft das sozusagen umgekehrt. Das Label „in einer Beziehung“ wird dort sehr schnell vergeben und erst anschließend lernt man sich richtig kennen. Dort ist es deshalb ziemlich verpönt, mehrere Menschen gleichzeitig zu daten, weil das dann schon unter Betrug fällt. Hier in Deutschland ist es ganz normal, zwei oder drei verschiedene Menschen jeweils auf ein paar Dates zu treffen und dann zu schauen, wen man öfter sehen möchte und bei wem man sich etwas ernsthaftes vorstellen kann. Wir finden den Gedanken, sich exklusiv zu daten und kennenzulernen aber eigentlich gar nicht so schlecht und ein bisschen romantischer als die wilde Suche, die hierzulande manch eine*r betreibt.
In der Öffentlichkeit wird nicht geknutscht
Ja richtig gehört. Während sich hier in Deutschland schon mal das ein oder andere Pärchen an der Bushaltestelle förmlich gegenseitig ableckt, ist man mit Körperlichkeiten in Südkorea um einiges zurückhaltender. Da wird manchmal sogar erst nach einigen Monaten miteinander ausgehen Händchen gehalten und Küssen in der Öffentlichkeit sieht man dort eigentlich fast gar nicht. Dafür werden die eigenen Freunde des gleichen Geschlechts schon mal herzlich umarmt und auch Männer scheinen dort zum Teil sehr viel entspannter mit ihren männlichen Freunden zu sein, als deutsche Männer.
Dating ist gleichermaßen anstrengend, aber auch schön, egal in welcher Kultur und wir finden es immer wieder spannend, uns diese Unterschiede anzusehen, denn viel zu selten bekommt man mit, wie das in anderen Ländern läuft.
-ab-